Mein erster selbst gefangener Schwarm

Letzten Samstag habe ich meinen ersten Schwarm gefangen.
Nachdem ich am Vormittag eine Weiterbildung zur Varroabehandlung (bzw. -bekämpfung) besucht hatte, bekam ich ca. 14:30 Uhr einen Anruf aus der Nachbarschaft (zwei Häuser weiter). Da seien viele fliegende Insekten, ob ich mal nachsehen könnte ob das Bienen sind. Ich befürchtete direkt, dass eines meiner Völker geschwärmt sein könnte – da war aber alles normal.
Ich also hin. Jede Menge Bienen kreisten um den Schornstein des Hauses und im Nachbargarten. Die Bienenwolke im Nachbargarten wanderte langsam in Richtung einer Hecke, um den Schornstein herum wurden es weniger. Auf der anderen Seite der Hecke ließ der Schwarm sich dann in angenehmer Greifhöhe nieder. Zum Glück hatte ich noch eine leere Dadant-Beute zu Hause. Die wurde mit Leerrähmchen mit Anfangsstreifen bestückt plus eine Mittelwand, rüber zum Schwarm damit und auf die Wiese gestellt, den Schwarm mit Wasser eingesprüht, in einen Eimer geschüttelt (ging nicht so ganz problemlos, da die Hecke recht dicht war) und ab in die Beute. Da sich am Schwarmsammelplatz immer wieder Bienen sammelten, habe ich das noch so zwei- bis dreimal wiederholt und dann vorsichtig den Deckel auf die Beute gelegt. Gegen Abend war immer noch eine kleine Bienentraube in der Hecke, die Bienen in der Beute flogen aber schon ruhig ein und aus.
Am Sonntagmorgen habe ich um sechs Uhr die Beute eingepackt (es hing leider immer noch eine faustgroße Bienentraube in der Hecke) und bin damit zu meinem Waldstandplatz gefahren, wo ich erst noch einen neuen Stellplatz bauen musste. Die armen Zurückgebliebenen aus der Hecke konnten sich ja noch bei meinen Völkern oder bei ihrem Muttervolk einquartieren.
Die Bienen kamen übrigens aus einem unbenutzten Kaminzug und das Restvolk ist da auch immer noch drin, man sieht sie fliegen (wenn man weiß, dass sie da sind). Eventuell ist da vor zwei Jahren ein Schwarm von mir eingezogen, den ich leider nicht fangen konnte weil ich nicht da war. Jedenfalls war er nach Aussage eines Nachbarn ungefähr in diese Richtung abgezogen. Ich habe die Nachbarn darauf vorbereitet, dass da eventuell noch Nachschwärme kommen können.

Da hängt er ...
Der Schwarmfänger tritt in Aktion
die Bienen ziehen in die vorbereitete Beute mit Leerrähmchen ein

Frühling

Seit ein paar Tagen blühen in Tiefenstein bei schon fast sommerlichem Wetter die Kirschen, gestern hat auch die Mirabellen- und Zwetschgenblüte begonnen. Die Apfelblüte lässt noch auf sich warten, in den nächsten Tagen soll es hier auch nochmal etwas kühler werden (was für den April ja normal ist).
Inzwischen sind auf fast allen Völkern die Honigräume drauf und gut von Bienen besetzt. Bei starkem Flugbetrieb wird schon kräftig aromatischer Nektar gesammelt und nach Bearbeitung durch die Bienen als Honig gespeichert.
Heute habe ich bei einer Kontrolle auch die ersten Drohnen auf den Waben rumkrabbeln gesehen, bald brummen sie auch draußen herum.

Erste Kontrolle der Völker in diesem Jahr

Der März war dieses Jahr bisher relativ warm und sonnig, es gab aber auch regelmäßig Nachtfröste. Die Weidenblüte neigt sich in unserem Garten allmählich dem Ende entgegen, in der Umgebung gibt es aber noch Weiden die gerade aufblühen. Die Krokus- und die Kornelkirschenblüte wird auch bald vorbei sein.

Dieses Wochenende habe ich das schöne Wetter genutzt und meine Bienenvölker zum ersten Mal in diesem Jahr kontrolliert. Die Völker in den Dadant-Beuten wurden auf die genutzte Wabenzahl eingeengt (alle Waben mit Brut plus jeweils eine Futterwabe seitlich – je nach Volksstärke 6 bis 7 Waben). Waben mit restlichem Futter wurden hinter das Schied bzw. die Futtertaschen gehängt, so können die Bienen das Restfutter noch verwerten.
Ein Volk in meinem Garten war so stark, dass ich ihm den ersten Honigraum aufgesetzt habe. Zwei Stunden später war er schon gut von Bienen besetzt.

Erster Pollen in diesem Jahr

Nachdem letztes Wochenende schon die unserem Garten stehenden Völker geflogen waren, habe ich heute Mittag bei Sonnenschein und 8°C Lufttemperatur die ersten Bienen gesehen, die Pollen zurück brachten. drumDie Pollenhöschen waren hell beige gefärbt. Meine Suche bei den Honigmachern brachte als einziges Ergebnis die Christrose. Die liegt bei uns zwar noch unter einem Schneehaufen, kann aber in den Gärten der Nachbarschaft schon blühen.

Rückblick auf das Jahr 2009

Nach einem langen kalten Winter erreichte die Kirschblüte im April ihren Höhepunkt, während meine sechs Bienenvölker gerade erst ihre Aufwärtsentwicklung begannen. Die Entwicklung der Völker war aber rasant, so dass die Ernte der Frühtracht Ende Mai doch noch sehr zufriedenstellend ausfiel. Der Wassergehalt des Honigs aus Tiefenstein lag um 17,5%, der des Honigs aus Allenbach (wahrscheinlich hauptsächlich Weißdorn, leider nur 8 kg) unter 16%.

Juni und Juli waren von unbeständigem, aber warmem Wetter bestimmt, so dass auch die Ernte des Sommerhonigs Mitte Juli ein gutes Ergebnis ergab – sowohl in Tiefenstein als auch am Waldrand in Allenbach. Leider gab es in Allenbach keinen Waldhonig, obwohl ich im Juni einige Blattlauskolonien auf den Fichten der Umgebung beobachten konnte.

Insgesamt konnte ich dieses Jahr acht Völker einwintern, die sich Ende November noch bester Gesundheit erfreuten.