Heute möchte ich noch ein paar Bilder von Varroamilben posten, die eine Kollegin 2011 mit dem Rasterelektronenmikroskop am FEE in Idar-Oberstein (meinem Arbeitgeber) aufgenommen hat.
Die Milben waren nach einer Ameisensäurebehandlung abgefallen und wurden noch am gleichen Tag präpariert und aufgenommen.
Autor: Klaus
Kein gutes Bienenjahr
Wie auch für andere Imker war für mich 2012 kein gutes Jahr. Ein zu nasser und teilweise kühler Sommer brachte kein gutes Flugwetter und eine schlechte Honigernte.
Zusätzlich habe ich im Herbst fünf von neun Völkern verloren, von den Symptomen her – nahezu bienenfreie Beuten – sind sie trotz meiner Meinung nach rechtzeitiger Behandlung an der Varroabelastung eingegangen. Details dazu habe ich im Imkerforum beschrieben.
Anfang Januar habe ich damit nach der vorweihnachtlichen Winterbehandlung noch vier Völker. Für dieses Jahr ist also Völkervermehrung angesagt!
Endlich warmes Wetter und fliegende Bienen
Nach zweieinhalb kalten und nassen Wochen konnten die Bienen gestern bei bis zu 25°C und Sonne erstmals wieder richtig ausfliegen. Das haben auch alle Völker reichlich genutzt.
In den beiden kalten Wochen hatte ich schon Sorge, dass den Bienen das Futter knapp werden könnte, eine Kontrolle zeigte aber noch ausreichende Vorräte. Die schon vor Ostern gegebenen Honigräume wurden zwar in dieser Zeit von Bienen belaufen und geputzt, blieben aber ansonsten leer.
Seit gestern ist das anders, die Honigräume sind voll mit Bienen und mein seit vorletzter Woche auf einer Waage stehendes Volk hat an einem Tag 5 kg zugenommen.
Die Wildkirschen sind leider inzwischen fast verblüht, dafür blühen bei mir jetzt Mirabelle und Zwetschge. Die Apfelblüte wird in den nächsten Tagen beginnen.
Es wird Frühling!
Nachdem wir in der ersten Februarhälfte Temperaturen bis -20°C hatten, ist es in der letzten Woche deutlich wärmer geworden. An sonnigen Tagen waren die Bienen mittags schon unterwegs. Inzwischen blühen die Krokusse und Schneeglöckchen und heute Nachmittag habe ich die ersten Kraniche auf dem Weg Richtung Nordosten gesehen.
Eine Kontrolle meiner Bienenvölker in den letzten Tagen zeigte, dass bis auf ein Volk alle fit sind und noch viele Bienen haben.
Dieses eine Volk war mir bei der Winterbehandlung im Dezember schon als schwach aufgefallen. Jetzt waren alle übrig gebliebenen Bienen tot. Die kleine Kugel mit toten Bienen erstreckte sich über drei Wabengassen (ca. 10 cm Durchmesser) und saß noch auf abgestorbener verdeckelter Brut. Viele Bienen steckten kopfüber in leeren Zellen. In direkter Umgebung der Bienen war kein Futter mehr vorhanden, die gezeichnete Königin vom letzten Jahr konnte ich auch nicht mehr finden.
In der Nähe des Bienenstands in Allenbach gibt es mehrere große Nester der Roten Waldameise. Auf einem der Nester sonnten sich am Samstag große Mengen der Arbeiten.
Start ins neue Jahr
Heute sind bei 11°C und leichtem Nieselregen in meinem Garten etliche Bienen aus einem Ableger aus 2011 geflogen. Bei den anderen Völkern waren es nur einzelne. Ein Krokus im Garten schiebt schon seine Blüte raus und auch die Spitzen der Narzissen sind sichtbar. Das ist schon ein komischer „Winter“ in diesem Jahr …
Immerhin sehen alle meine Bienenvölker bis jetzt gut aus. Bei einer Kontrolle der Wirksamkeit der Oxalsäure-Behandlung von Mitte Dezember habe ich je nach Volk zwischen 10 und 150 abgefallene Varroamilben gezählt. Jetzt haben die Bienen Ruhe vor mir bis Mitte März.
Winterbehandlung und Hochwasser
Heute habe ich die letzten beiden Völker mit Oxalsäurelösung gegen die Varroamilben behandelt. Nachdem wir am Freitag die Bienen am Nahe-Ufer wegen schnell steigendem Hochwasser schleunigst verstellen mussten, wanderten sie heute wieder auf ihre alten Plätze zurück. Direkt anschließend bekamen beide (übrigens recht starke Völker) ihre diesjährige Winterbehandlung gegen die Varroamilben. Diese Völker hatte ich erst Ende September wegen sehr starkem Milbenbefall nochmals mit Ameisensäure behandelt.
Auch die übrigen Bienenvölker, die ich bereits am Samstag behandelt habe, sind überwiegend stark bis sehr stark. Ein Volk, und zwar das in meinem Garten noch in einer Freudensteinbeute wohnende, im Sommer abgeschwärmte Volk, saß seitlich auf nur vier Wabengassen. Das ist ein Kandidat zur Vereinigung mit einem anderen Volk im Frühjahr.
Schlussspurt für die Winterbehandlung
Jetzt verbleiben noch zwei Wochen für die anstehende Restentmilbung der Bienenvölker. Empfohlen wird von den Bieneninstituten das Beträufeln der Bienentraube mit 3,5% Oxalsäurelösung (z.B. Oxuvar) bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Um das, insbesondere als Berufstätiger, in der dunklen Jahreszeit etwas planen zu können ist eine mittelfristige Wetterprognose ganz hilfreich – ich verwende gerne den 10-Tages-Ausblick eines amerikanischen Dienstes oder diese 16-Tage-Vorschau.
Vorbereitung auf die Winterbehandlung
Da im Laufe des Dezembers die Winterbehandlung der Bienenvölker gegen die Varroamilben durchgeführt werden kann, habe ich bei einigen Völkern am letzten Sonntag die Böden geschlossen um den natürlichen Abfall der Milben zu kontrollieren.
Zwei Völker im Garten zeigten nach sechs Tagen 5 gefallene Milben, also eher unkritisch, ein anderes aber über 40(!). Bei diesem ist auf jeden Fall eine Restentmilbung notwendig, auf die Zahl der dann abfallenden Varroen bin ich gespannt.
Kontrolle meiner Bienenvölker
In den letzten Tagen habe ich nochmal vorsichtig in meine Völker reingesehen. Es sieht so aus, dass alle viele Bienen haben und putzmunter sind. Bei dem momentan warmen Wetter (mittags um die 14°C bei Sonnenschein, nachts ca. 10°C) fliegen die Bienen noch und bringen gelben Pollen mit zurück.
Mal sehen wie es bei der Winterbehandlung im Dezember aussieht.
Prognose hoher Verluste im Winter 2011/2012
Beim Honigtag in Kottenheim gab Dr. Otten vom FBI in Mayen eine Prognose über die Völkerverluste im kommenden Winter ab. Bei der zur Zeit noch laufenden Umfrage zu Völkerverlusten in diesem Herbst wurden bisher Verluste von über 8% der Bienenvölker gemeldet.
Nach den bisherigen Erfahrungen des FBI wird es damit über den Winter Völkerverluste von 25 bis 30% geben, also sehr viel! Die von ihm dazu präsentierten, über einige Jahre erfassten Daten (2003/2004 waren schon dabei), schienen recht zuverlässig und hatten eine geringe Streuung.
Ich habe bisher keine Verluste in diesem Jahr zu verzeichnen.